Merlin Schreiber

Als ambitionierter Jazzgitarrist schmunzelt man gerne über den Kapodaster, zumindest habe ich das während meines Studiums oft getan. Mittlerweile sehe ich die vielen positiven Aspekte, vor allem im Unterricht für Anfänger. Durch einen Kapodaster kann man jeden Popsong ohne Barré-Akkorde spielen, sodass die Songs in der Originaltonart gespielt werden können und so mit dem Originalsong mitgespielt werden können. So habe ich gestern mit einer Schülerin den Song "Dorfkinder" gespielt. Ich habe den Song bereits transponiert, und die Akkorde sind Am / C / Dm / F. Der F-Dur-Akkord als Barré-Akkord ist für jeden Anfänger auf der Gitarre ein Meilenstein. Setzt man den Kapodaster im fünften Bund ein, spart man sich den schweren Barré-Akkord. Der Song "Wer wen nicht wir" hat eine Pianobegleitung, die ohne Kapodaster starke Finger erfordert. Setzt man jedoch den Kapodaster im zweiten Bund ein, ist die Pianobegleitung auf der Gitarre in der Originaltonart sehr einfach zu spielen.

Auch der Einsatz des Kapodasters, besonders in Duo-Konstellationen von Gitarre und Gesang, ist eine große Hilfe, um einen Song schnell zu transponieren. Am Sonntag habe ich den Song "Fahrradfahren" von Max Raabe auf einem 40. Geburtstag gespielt. Leider habe ich mir am Freitag beim Brötchenschneiden in den Zeigefinger geschnitten und musste daher auf meinen Zeigefinger verzichten. Auch hier leistete mir der Kapodaster hervorragende Dienste. Seit ungefähr einem Jahr ist der Kapodaster stets in meinem Gitarrenkoffer und ein nützlicher Helfer. Musik soll besonders am Anfang einfach sein, und da oft ungünstige Tonarten in Ensembles verwendet werden, empfehle ich, sich frühzeitig einen günstigen Kapodaster zu besorgen, um vielleicht am Anfang noch ein wenig den schweren Barré-Griffen aus dem Weg zu gehen.